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Befreiungsfeier beim Mahnmal für den Frieden
Rupert Huber begrüßte mit großer Freude die
zahlreich gekommenen Gäste im Namen des Mauthausenkomitees Gallneukirchen.
Es ehrt die Veranstalter, dass zu dieser Feier Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens gekommen sind:
Mag. Walter Böck, Ehrenbürger und Altbürgermeister;
die Herren Pfarrer Mag. Johann Altendorfer, MMag. Klaus Dopler und Mag.
Günter Wager;
Frau Bürgermeisterin Gisela Gabauer;
Herr Bürgermeister Ferdinand Kaineder aus Altenberg und
die Herrn Vizebürgermeister Thomas Haderer und Dietmar Wiesinger.
Wir haben eingeladen zur Befreiungsfeier bei unserem Mahnmal für den
Frieden – wir wollen erinnern:
Mai 1945 – Kriegsende
Unser Land ist in den letzten April- und in den ersten Maitagen von den
Alliierten Streitkräften aus der Diktatur des Nationalsozialismus befreit
worden.
Diese Diktatur war der historisch einzigartige Bruch unserer
christlich-abendländischen Geschichte.
Auch in unserer Region mussten die Menschen in den letzten Wochen des
Nazi-Regimes die Hölle des Nationalsozialismus erfahren.
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Mühlviertler Menschenhatz: Zur Hatz auf wehrlose Gefangene aus dem KZ
Mauthausen ließen sich Menschen missbrauchen , mussten sich Menschen,
auch noch Jugendliche, missbrauchen lassen.
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Exekution von österreichischen Patrioten in Treffling: Noch am 1. Mai
1945 – in Wien war bereits die österreichische Regierung Dr. Karl Renner
eingesetzt – mussten Mitglieder der HJ Menschen aus dem Mühlviertel
exekutieren, Menschen, die sich für den Aufbau eines neuen freien
Österreich zusammengefunden hatten.
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In den ersten Maitagen 1945 waren hier an diesem Ort viele tausend
Kriegsgefangene der Deutschen Kampfverbände nach der Kapitulation des
NS-Regimes gebrochene Menschen. Nicht wenige hat bei deren Überführung
in die sowjetische Kriegsgefangenschaft die Kraft zum Leben verlassen.
Befreiungsfeier: Wir denken an
mutige Menschen, die in den Tagen nach der Kapitulation die Verantwortung
für ein neues demokratisches Österreich übernommen haben.
Karl Renner und Leopold Figl, der aus der Todeszelle befreit worden ist.
Heinrich Gleissner und Ludwig Bernaschek in OÖ, Johann Blöchl in der nun
sowjetischen Zone Mühlviertel
und Johann Tikal hier in Gallneukirchen.
Befreiungsfeier: 15. Mai 1955:
vor 56 Jahren wurde der österreichische Staatvertrag unterzeichnet. Dieser
internationale Vertrag brachte Österreich seine Autonomie und
Unabhängigkeit. Einige Verpflichtungen Österreichs gegenüber der Welt sind
heute dank des Friedens in Europa obsolet.
Aber diese Verpflichtung aus dem Staatsvertrag bleibt:
Österreich hat alles zu unternehmen, dass es nicht zu einer Wiederbetätigung
von nazistischen und faschistischen Organisationen kommen darf.
Wir vom Mauthausen Komitee organisieren Feiern bei unserem Mahnmal für den
Frieden.
Gegen das Vergessen und Verdrängen wollen wir erinnern.
Erinnern ist für uns auch das Ansprechen der Grundwerte unserer Demokratie:
die Menschenrechte und die Mahnung,
wir alle haben die Bildungsaufgabe, uns für gewissensstarke, autonome
Menschen einzusetzen.
In dieser Intention steht diese Feier unter dem Leitthema:
Demagogen entzaubern. Standpunkte einnehmen. Hetzer stoppen.
Wir danken:
Dem Gusentheater Gallneukirchen, Josef Mostbauer hat den Text für die
szenische Lesung aus "Morton Rhue. Die Welle" aufbereitet. Bernhard Paumann
hat mit diesen Mitgliedern der AM DAM JAZZ–Gruppe die Inszenierung
erarbeitet. Julia Sonnberger und Wolfgang Plöchl haben Rollen übernommen.
Der AM DAM JAZZ Gruppe und Herrn Erich Mayr. Mit herzhaftem Engagement hat
er die Kinder angeregt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Erich
Mayr hat mit Günter Osterkorn ein Musikprogramm erarbeitet, auch mit
Eigenkompositionen.
Gesamte Festrede von
Gunther Trübswasser |