13.05.2006 | Gallneukirchen ist Attac-Gemeinde

 

 
Gallneukirchen ist Attac Gemeinde

Bei der Gemeinderatssitzung am 6.Oktober 2005 beschloss der Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grüne den
Beitritt der Stadtgemeinde Gallneukirchen zu einer Attac-Gemeinde. Am Do. 11. Mai 2006, fand im Gemeinderatssaal die Ernennung der Stadtgemeinde Gallneukirchen zur Attac-Gemeinde statt. Zum Thema „Regionale Möglichkeiten in der Europäischen Union“ referierte der Publizist Christian Felber. Gallneukirchen ist somit nach Ebensee die zweite Attac-Gemeinde Österreichs.


Warum Attac-Gemeinde werden?

Die negativen Auswüchse der unkontrollierten Globalisierung, wie z.B. den Standortwettbewerb spüren die Gemeinden als erstes. Dadurch geraten gerade jene öffentlichen Dienstleistungen unter Druck die Lebensqualität und Wohlfühlen in der Gemeinde ermöglichen, von der Kinderbetreuung, dem Schwimmbad bis zum öffentlichen Nahverkehr.

Attac-Gemeinden sind von einer positiven Gestaltbarkeit der Globalisierung überzeugt und bekennen sich zur öffentlichen Infrastruktur und deren Leistungen. Attac-Gemeinden verpflichten sich keine (weitere) Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen und der Infrastruktur vorzunehmen, fördern die Nahversorgung, sind gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und verpflichten sich zu einer frauengerechten Budgetpolitik.


Wer ist Attac Österreich?

Netzwerk für eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte.
Attac ist ein unabhängiger, in Wien eingetragener bundesweiter Verein, der das Ziel verfolgt, die internationalen Finanzmärkte einer demokratischen Kontrolle zu unterstellen. Attac Österreich ist parteiunabhängig, steht keiner Partei nahe und ist auch von keinen Parteienfinanzierungen abhängig.

Die Gründung von Attac Österreich wurde von 50 Personen aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen (Wissenschaft, Gewerkschaft, Umweltbewegung, Kirche, Jugend) vorbereitet und fand im Jahr 2000 statt.

Österreichweit besteht und entwicklet sich ein Netzwerk aus Regional- und Lokalgruppen.


Warum gibt es Attac weltweit?

1997 riss eine gigantische Spekulationswelle Südostasien in die Krise. Der Chefredakteur der in acht Sprachen erscheinenden "Le Monde diplomatique", Ignacio Ramonet, publizierte im Dezember 1997 einen Aufruf zur Kontrolle der Finanzmärkte.

"Warum gründen wir nicht eine weltweite Organisation, die sich für die Einhebung einer Tobinsteuer zugunsten der Menschen einsetzt?" Aus dem französischen Monsterkonstrukt "Association pour une taxation des transactions financières pour l´aide aux citoyens" entstand das Kürzel Attac.

v.l.n.r: Heinz Mittermayr Vorstandsmitglied Attac Österreich, Vzbgm. Dietmar Wiesinger,
Mag. phil. Christian Felber bei der Übergabe der Urkunde

 

Zahlreiche Besucher im Gemeinderatssaal
bei der Übergabe der Urkunde

 
 

Mag. phil. Christian Felber

freier Publizist
Attac (Impulsreferat)
www.christian-felber.at

   
Der Hintergrund: Infolge der Freigabe der Wechselkurse, des Abbaus von Kapitalverkehrskontrollen und dem Entstehen riesiger Anleihe-, Aktien- und Derivatemärkte war die Weltwirtschaft zu einem globalen Casino geworden. Auf den Devisenmärkten sind gegenwärtig 97% aller Bewegungen spekulativ. Nur 3% der Transaktionen sind handfeste Investitionen oder decken den Handel ab. Die Folge ist zunehmende Instabilität.

Gut fünf Jahre nach dem Aufruf in der "Le Monde diplomatique" ist Attac bereits in 40 Ländern Afrikas, Amerikas und Europas aktiv.

Das französische Attac-Netzwerk stützt sich auf 30.000 zahlende Mitglieder und umfasst 170 Lokalgruppen. Zum Auftakt von Attac Schweden und Attac Dänemark im Jänner und Februar 2001, kamen jeweils mehr als 1000 Menschen. Alle Zeitungen hoben Attac auf die Titelseite, der dänische Premierminister sprach sich sofort für die Einführung der Tobin-Steuer aus.

Inhaltsgruppen ( u.a. zum Thema Finanzmarktregulierung, Steuergerechtigkeit, feministAttac, Pensionen, WTO-GATS) arbeiten an langfristigen Alternativen in ganz Österreich.

Diese Auszüge stammen aus der Homepage von: